WLOE-Newsletter April 2008

Der Newsletter enthält - wie unsere Website www.wloe.org - Neuigkeiten, aktuelle Informationen, Hintergrundtexte und Termine zu den Themen Frauen und Frieden, Ökologie und Globale Gerechtigkeit. Wir wollen die Erfahrung und das Wissen von Frauen und Bewegungen weltweit bekannt machen, vernetzen und Aktionen fördern. Einen Schwerpunkt legen wir auf Aktionen von Frauen und freuen uns über Berichte und Hinweise von Euch.

In Bonn laufen die Vorbereitungen für Planet Diversity im Mai auf Hochtouren. Hungerrevolten, steigenden Nahrungsmittelpreise, das gescheiterten Projekt Agrar-("Bio"-)Sprit und das Klima sind in aller Munde.

Kommt zu Demo und Festival am 12. Mai nach Bonn:
"Für biologische Vielfalt - regional, fair und gentechnikfrei!"

Zum Vormerken: am 14. Juni findet in Berlin das WLOE-Sommerfest statt. Alle, die uns kennenlernen oder wieder einmal treffen wollen, sind eingeladen! Wenn Ihr kommen wollt, schickt eine E-Mail an info(at)wloe.org und wir werden Euch rechtzeitig eine genauere Einladung schicken.

Die Arbeit unseres Vereins lebt zum größten Teil von Spenden: wenn sie Euch gefällt, könnt Ihr uns mit kleinen und größeren Spenden unterstützen!

Herzliche Grüße
Anneke Halbroth
Website-Redaktion & Newsletter WLOE e.V.


Neues im April 2008 - Überblick


1000 Friedensfrauen deutsch online

FriedensFrauen Weltweit ist ein Projekt, das aus der Kampagne 1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005 entstanden ist, mit dem Ziel, Frauen, ihre Arbeit für eine gerechte Zukunft und Frieden, ihre Netzwerke und Methoden sichtbar zu machen. 
Weltweit setzen sich Frauen - oft ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit - für das Wohl der Gemeinschaft ein. Sie rufen zur Versöhnung auf, verlangen Gerechtigkeit und bauen wieder auf, was zerstört wurde. Sie transformieren Konflikte, kämpfen gegen Armut und für Menschenrechte. Sie kreieren alternative Einkommensmöglichkeiten, bilden aus, heilen, reintegrieren HIV-Patienten, setzen sich für den Zugang zu Land und sauberem Wasser ein, finden Lösungen gegen alle Formen der Gewalt und wehren sich gegen die genitale Verstümmelung von Mädchen.

Das Frauennetzwerk für Frieden hat die vollständige Übersetzung des Buches mit Porträts aller 1000 Friedensfrauen koordiniert, WLOE e.V. war an der Übersetzung beteiligt. Wir freuen uns, dass die Übersetzung jetzt online ist: http://buchdeutsch.1000peacewomen.org



Irakische Frauen: 5 Jahre Hölle

Bei Indymedia erschien die Übersetzung eines Artikels über die Situation von Frauen im Irak nach 5 Jahren Krieg:

Der Tag an dem sich für die irakischen Frauen das Tor zur Hölle öffnete, war der 20. März 2003.
Die nahezu totgeschwiegenen Leidtragenden des Irakkrieges sind die Frauen des Landes. Aber nicht nur als Witwen und Famiienversorgerinnen, auch als Gefangene sind sie in besonderem Maße "spezifischen" Qualen ausgesetzt.
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Friedensaktivistin Einreise nach Palästina verweigert

Die U.S.-amerikanische Friedensaktivistin Starhawk ist am 16. März am Flughafen von Tel Aviv durch die israelischen Sicherheitsbehörden an der Einreise nach Palästina gehindert worden. Sie war auf dem Weg in die West Bank zur Marda Permaculture Farm, um dort ab 28. März für 2 Wochen kostenlos einen Kurs in Permakultur zu geben.
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Jüdinnen, die auch arabisch sind

Der enge Raum zwischen Eurozentrismus, Orientalismus und Islamophobie: Im Mizrahim-Frauenzentrum in Tel Aviv werden feministische Werte kämpferisch umgesetzt, die weder weiß noch westlich sind. Eine Reportage von Kerstin Kellermann in an.schlaege, das feministische Magazin:

Eine kleine Straße in Tel Aviv, in der Nähe des Zentralen Busbahnhofs. Eine Schaufensterpuppe dominiert die Auslage eines Geschäftslokals. Sie ist schwarz gekleidet und schwarz verschleiert und durch die erhöhte Position und die anklagend ausgestreckten Arme sieht sie etwas furchteinflößend aus. „Ist das da drüben das Autonome Frauenzentrum der Mizrahim, der orientalischen Jüdinnen?“, frage ich eine Gruppe afrikanischer Flüchtlinge, die auf der anderen Straßenseite auf Schemeln vor einem Supermarkt in der Sonne sitzen. Breites Grinsen ist die Folge: „Trauen Sie sich nicht hinein? Brauchen Sie eine Eskorte?
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La Via Campesina ruft auf zum Internationalen Tag des kleinbäuerlichen Kampfes am 17.4.

Transnationale Konzerne im Agrobusiness verursachen die Welternährungskrise.
Kleinbauern holen sich ihre Rechte zurück.
Die Welternährungskrise zeigt dieses Jahr ihr wahres Gesicht. In den letzten Dekaden beschränkte sich der Welthunger auf ländliche Gebiete oder dort, wo Rezession herrschte. Nun hat er sich ausgebreitet – das können viele Menschen nicht länger ertragen. Aufruhr um Lebensmittel und die Schlangen vor den Armenküchen gehören heute wieder in vielen Teilen dieser Welt zum Alltag.
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Mehr zu Aktionen am Aktionstag auch in unserem Kalender!

Die Lissabon-Strategie - mehr „Reformen“ und die Auswirkungen auf Frauen und MigrantInnen

Von Annette Groth stammt der Text über die Auswirkungen des 'neuen Zyklus der Lissabon-Strategie' auf Frauen, Thema bei der Tagung des Europäischen Rates Mitte März. 'Flexicurity' bedeutet vor allem noch mehr Unsicherheit und noch längere Arbeitszeiten:

Auf der Frühjahrstagung des Europäischen Rates Mitte März sollen im Rahmen eines „neuen Zyklus der Lissabon-Strategie“ weitere "Reformen" beschlossen werden. Die Lissabon-Strategie, verabschiedet im März 2000, verfolgt das Ziel, die EU bis 2010 zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum in der Welt" zu machen.
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Brasilien: Papierproduktion oder Essen für Hungernde

In Brasilien ging die Militärpolizei ging mit Gewalt gegen protestierende Frauen auf einer Plantage von Stora Enso vor. Bereits am 4. März wurden etwa 900 Frauen der internationalen Kleinbauernbewegung Via Campesina von der Militärpolizei gewaltsam von einer 2.100 ha großen Stora Enso-Plantage der Tarumã Farm in Rio Grande do Sul, Brasilien, geräumt. Einer Mitteilung Via Campesinas zufolge wurden etwa 60 Frauen schwer verletzt und 800 verhaftet. 250 Kinder im Dorf wurden so von ihren Eltern getrennt. Zelte wurden zerstört und den Frauen ihre Werkzeuge weggenommen.
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Jeanne Martin Cissé über die Entwicklung der Frauenbewegung in Afrika

"Lernen ist der Schlüssel für alles" - Jeanne Martin Cissé, Vorreiterin der Emanzipation afrikanischer Frauen im Interview. Die 82-Jährige war von 1962 bis 1974 erste Generalsekretärin der Panafrikanischen Frauenorganisation.
Unter dem Titel »Die Rolle der Frauen bei der Befreiung Afrikas« luden verschiedene Organisationen zu einem Forum zum Internationalen Frauentag und zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Guineas nach Berlin ein. Jeanne Martin Cissé war besonderer Gast und nach 50 Jahren erstmals wieder in Berlin.
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Neue Studie "Lebens- und Arbeitsbedingungen von Heimarbeiterinnen in der Informellen Ökonomie in Lima/Peru"

Auf der Website des FDCL wurde im März eine Studie von Steffi Holz, Sandra Dietzel und Ursina Roder zur Situation von Heimarbeiterinnen in Lima/Peru veröffentlicht: "Mit den Ergebnissen wollen wir einen Beitrag zur Verbesserung ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen leisten, der bei der Sichtbarmachung ihrer Situation und der Wertschätzung ihrer Arbeit ansetzt."
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gendercc - das internationale Netzwerk von Frauen für Klimagerechtigkeit ist online

gendercc - das internationale Netzwerk von Frauen für Klimagerechtigkeit ist mit der englischsprachigen Webseite www.gendercc.net im Netz. Mit dem neuen Internetauftritt reagiert gendercc auf das zunehmende öffentliche Interesse am Themenfeld Klimawandel und die Notwendigkeit, Frauen-/Genderaspekte in der Klimapolitik und bei allen Maßnahmen zum Klimaschutz sichtbar zu machen.
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Termine

Berlin
16.4. Infoveranstaltung zum Aktionstag von La Via Campesina
16.4. Infoveranstaltung “Biosprit macht Hunger”
17.4. Aktionstag La Via Campesina
19.4. Film-Premiere: "Digitale Handarbeit"

Bonn
12.5.
Planet Diversity Demo und Festival

Düsseldorf
18.-20.4. Treffen EcoMujer
6.5. Irak: Menschenrechte - Frauenrechte

Fürth
20.4. Wiedereröffnung "Ins Licht gerückt" – Frauenrechte/Menschenrechte in Lateinamerika, Asien und Afrika

Hamburg
22.4. Die Rolle der Frauen auf Bougainville im Friedens- und Versöhnungsprozess

Köln
17.4. Attac Köln Plenum : Film zu Monsanto + Rahmenprogramm / Information zu Planet Diversity in Bonn
23.-27.4. Internationales Frauenfilmfestival, Fokus China

Paderborn
18.4. Buchvorstellung "Alltägliche Ungewissheit. Erfahrungen von Frauen in Abschiebehaft"

Wien
23.4. Frauen und Kriege in Afrika

Zürich
6.5. “Der beste Weg, um die Bedenken der indigenen Frauen zu verstehen, ist, wenn wir für uns selber sprechen können.”


(Details und weitere Termine findet Ihr in unserem Kalender)