UN beschließen historisches Abkommen 7. Juli 2017 122 Staaten haben am Freitagmorgen bei den Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet. Nach Jahrzehnten stockender Abrüstung senden sie eine klare Botschaft an die Atomwaffenstaaten... mehr

IFFF/WILPF

Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit ist eine internationale Nichtregierungsorganisation mit nationalen Sektionen in über 40 Ländern und allen Kontinenten dieser Welt. Die IFFF/WILPF besitzt Beraterstatus* bei verschiedenen Gremien der Vereinten Nationen (UN) mit einem internationalen Büro in Genf und einem New Yorker Büro, das sich vor allem der Arbeit der UN widmet.

WILPF ist die älteste Frauen-Friedensorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung mitten im ersten Weltkrieg 1915 in Den Haag richtet sie sich gegen alle Formen von Krieg und Gewalt. Sie war maßgeblich an der Gründung der Vereinten Nationen (UN) beteiligt. Die IFFF/WILPF beteiligt sich an internationalen Kongressen und Weltfrauenkonferenzen und setzt sich auf nationaler Ebene für ihre Ziele ein. Mehr über WILPF ›

Aktion Aufschrei

Bundesweite Veranstaltungstermine der Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel unter: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Veranstaltungstermine.69.0.html.

Neuigkeiten

23.04. 2008

Wasserworkshop dokumentiert

Im Februar fand in Berlin der Workshop "Steter Tropfen höhlt den Stein - Frauen im Widerstand für ein Menschenrecht auf Wasser" statt. Viele Vorträge sind jetzt als Text, im Bild und zum Nachhören dokumentiert.

Sowohl die Rosa-Luxemburg-Stiftung als auch genanet haben umfangreiches Material.

Es gibt einen Bericht, das Programm, Fotos, Audiomitschnitte, und Vorträge bei der RLS und mehr Vorträge bei genanet.

Der Bericht von Sonja Vieten (Ecomujer):

Die (geschlechter-) gerechte Verteilung von Wasser ist eine Menschenpflicht!

„Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht – eine (geschlechter-) gerechte Verteilung eine Menschenpflicht!“ Dies war eine der wesentlichen Aussagen der Fachtagung „Steter Tropfen höhlt den Stein – Frauen im Widerstand für ein Menschenrecht auf Wasser“ vom 22.-24. Februar 2008 in Berlin.

120 TeilnehmerInnen aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Frauen-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen – unter ihnen Frauen aus Bolivien, Kuba, El Salvador, Mexiko, Peru, Kolumbien und Uruguay – diskutierten am Wannsee kritisch die Auswirkungen von Privatisierung, Verschmutzung und Verschwendung von Wasser auf die Lebensbedingungen von Frauen und Männern.

„Bisher wurden die Geschlechterverhältnisse in der Wasserpolitik und im Wassermanagement nur unzureichend berücksichtigt, die Teilhabe und Mitwirkung von Frauen an Entscheidungen nur wenig beachtet. Es wurde Zeit für eine solche Tagung!“ beschreibt Monika Schierenberg für die Veranstalterinnen die Motivation für die Tagung. „Werden die Geschlechteraspekte bei Planungen nicht berücksichtigt, kann das zu ineffizienten Maßnahmen und zu negativen Auswirkungen auf die Lebenssituation von Frauen führen“, ergänzt Ulrike Röhr von genanet.

In den Ländern des Südens sind viele Frauen unmittelbar von Wasserverknappung, Verteilungskämpfen und dem lukrativen Handel mit dem „blauen Gold“ betroffen. Aber auch in den Industrieländern muss das lebensnotwendige Element immer teurer erkauft werden. Vor allem die industrielle Landwirtschaft mit ihren bewässerungsintensiven Monokulturen verursacht in den Ländern des globalen Südens Wassermangel. Mit dem kostbaren Wasser werden Nahrungsmittel für die Industrieländer und Energiepflanzen für die Befriedigung unserer Mobilitätsbedürfnisse erzeugt. Juana Vera aus Peru, Doktorandin an der Universität Wageningen, Niederlande, stellt fest: „Paradoxerweise importieren die zumeist wasserreichen Industrieländer mit den Nahrungsmitteln indirekt große Wassermengen aus den wasserarmen Regionen der Erde und tragen zur Verschärfung der dortigen Situation bei.“

Im Jahr 2002 formulierten die Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Wasser, welches den Zugang zu sicherem Wasser für alle Menschen garantiert. Obwohl 147 Staaten dieses Übereinkommen unterschrieben haben, wird das Recht auf Wasser ständig verletzt. In Uruguay ist der Zugang zu Wasser durch einen Volksentscheid seit 2004 in der Verfassung garantiert. Kim Weidenberg von FIAN sagt dazu: „Menschenrechte haben Vorrang vor Wirtschaftsprofiten. Das Recht auf Wasser muss in allen Ländern in der nationalen Gesetzgebung verankert werden. Deutschland hat die Pflicht, die Einhaltung der Menschenrechte in Handelsabkommen und in der Entwicklungszusammenarbeit sicher zu stellen.“

Für die TeilnehmerInnen der Tagung stand außer Frage, dass die Netzwerke des nationalen wie internationalen Widerstandes noch enger geknüpft werden müssen, um gegen alle Formen der ungerechtfertigten Aneignung und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen unserer Erde wirkungsvoll kämpfen zu können. Vera Morgenstern, die Leiterin des Bereichs Frauen- und Gleichstellungspolitik bei ver.di, versprach deshalb auch, dass sie die ‚blaue Agenda’ der Frauen zum Wasserthema mit der gewerkschaftlichen Kampagne für ‚öffentliche Dienste von hoher Qualität’ auf nationaler und internationaler Ebene verbinden werden.

Die Berliner Tage am Wannsee waren eine wichtige Ermutigung, auch weiterhin engagiert und solidarisch miteinander ins Gespräch und in Aktion zu kommen. Der Kampf um das Recht auf Wasser verbindet Frauen und Männer, in Nord und Süd.

Die Tagung wurde gemeinschaftlich veranstaltet von Ecomujer, ver.di (Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik), genanet – Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit, Rosa-Luxemburg-Stiftung und der internationalen Menschenrechtsorganisation FIAN.

Sonja Vieten (Ecomujer)

 

 

 


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