Special
zum Internationalen Frauentag
8. März 2006
Zur Geschichte
des Internationalen Frauentags
Gründung
des Internationalen Frauentags |
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Der
Internationale Frauentag geht auf die Initiative der Sozialistin und Frauenrechtlerin
Clara Zetkin (1857-1933) zurück. Im August 1910 forderte die Vorsitzende des internationalen Frauensekretariats auf dem zweiten Kongress der sozialistischen Internationalen in Kopenhagen die Einführung eines Internationalen Frauentags. In der Resolution zur Einrichtung des Frauentages wurde sein internationaler Charakter und als Hauptziel die Durchsetzung des Wahlrechts für Frauen festgeschrieben. |
Clara Zetkin Berlin, 1927 |
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Die ersten Internationalen Frauentage | |||
Der
erste Frauentag wurde am 19. März 1911 in Deutschland, Österreich,
Dänemark und der Schweiz sowie den USA begangen. Allein in Berlin kamen
etwa 45.000 Frauen zusammen, um sich für ihre Rechte stark zu machen.
In den folgenden Jahren versammelten sich Millionen von Frauen zu den jeweils
im Frühjahr organisierten Demonstrationen, Veranstaltungen und Aktionen.
Schon 1912 kamen Schweden, Frankreich und Holland, 1913 Russland und die
Tschechoslowakei dazu. Neben dem Wahlrecht forderten die Frauen bessere
Arbeits- und Lebensbedingungen, Mutter- und Kinderschutz und protestierten
gegen den imperialistischen Krieg. Das aktive und passive Wahlrecht wurde
den Frauen in Deutschland im November 1918 durch den Rat der Volksbeauftragten
zuerkannt. |
Plakat zum Internationalen Frauentag 1914 |
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Warum
der 8. März? |
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1921 wurde auf der zweiten kommunistischen Frauenkonferenz, wiederum auf Initiative von Clara Zetkin, der internationale Frauentag auf den 8. März festgelegt. Dieses Datum war eng mit den proletarischen Frauenkämpfen verbunden:
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Frauen
in der Wirtschaftskrise |
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In der Not der Wirtschaftskrise stellte das Kinderkriegen für Millionen Frauen eine existenzielle Bedrohung dar. Unzählige sahen sich zum Schwangerschaftsabbruch gezwungen, Tausende starben an den Folgen illegaler Abtreibungen. Entsprechend stand beim Internationalen Frauentag in der Zwischenkriegsphase die Forderung nach der Möglichkeit zum legalen Schwangerschaftsabbruch im Vordergrund. Wichtige Themen waren auch Schwangeren- und Mutterschutz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnkürzungen, Senkung der Lebensmittelpreise und Schulspeisung. | |||
Rückschläge durch Nationalsozialismus und Krieg
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Der Internationale Frauentag heute | |||
Erst seit den späten 70er Jahren gewann der Internationale Frauentag im Zusammenhang mit der feministischen Bewegung wieder mehr an politischem Gewicht. Ideologisch hat er sich von seinen Ursprüngen in der sozialistischen Arbeiterinnenbewegung abgelöst. Die Themen orientieren sich jeweils an der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation der betroffenen Frauen. Auch im neuen Jahrtausend geht es nach wie vor um Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt, in der Gesellschaft und Politik, Kampf gegen Ausbeutung und Diskriminierung jeder Art, Frieden, und Wahrung der Menschenrechte für Frauen. |
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Plakat der AsF zum Internationalen Frauentag 1985 |
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"Die
feministische Bewegung hat seit Einführung des Internationalen Frauentages
eine Menge erreicht. Dennoch ist der 8. März kein Tag zum feiern: in politischen
Entscheidungsgremien ist "Frau" nur mit 7 % und in Führungsetagen der
Wirtschaft mit nur 3 % vertreten. Im Schnitt verdienen Frauen ein Drittel
weniger als ihre Kollegen. Sexuelle Gewalt in der Ehe ist erst seit den
90er Jahren in der Bundesrepublik strafbar geworden - Dieser Auschnitt
sollte all denen zu denken geben, die behaupten, dass der Internationale
Frauentag überflüssig geworden ist. Dieser Tag muß bleiben - schon allein,
um immer noch vorhandene Missstände bewusst zu machen..." (Kommentar
von frauennews.de) |
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