"Black History Month"

Februar ist "Black History Month" in den USA

Seit 1926 wird in den USA jedes Jahr an die Geschichte der Afro-Amerikaner erinnert. Aus diesem Grund feiert man dort seit 1976 im Februar den "Black History Month", den Monat der Geschichte der Schwarzen. Mit kulturellen Veranstaltungen, Diskussionen und Vorträgen wird so des Beitrags der schwarzen Bevölkerung zu der Geschichte Amerikas gedacht.
Auf unserer englischen Website haben wir ausführliche Seiten zum Black History Month mit Materialien und weiteren Informationsquellen eingerichtet.

Auch in Deutschland fand in den 90er Jahren alljährlich der Black History Month mit einem umfangreichem Programm statt. Leider ist diese Aktion aus organisatorischen Gründen eingeschlafen. Dennoch bieten verschiedene Organisationen interessante Termine an, bei denen der Black History Month auch in Deutschland gefeiert werden kann.


Die IDS bietet einen Internetkalender mit aktuellen Terminen in Deutschland.

Organisationen von Deutschen afrikanischer Abstammung

Die zentrale Anlaufstelle für Afro-deutsche ist die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (IDS) und ihre Schwesternorganisation ADEFRA. Der Verein wurde Mitte der 80er Jahre, einer Phase der Aufbruchsstimmung für farbige Frauen, gegründet.
"Erstes Ergebnis dieses Aufbruchs war die Gründung von ADEFRA, einer Gruppe, in der zunächst afro-deutsche Frauen, später Schwarze Frauen unterschiedlichster Herkunft zusammenfanden. Als Ausdruck der Entwicklung und wachsenden Vielfalt wurde der Name der Gruppe erweitert. Im Amharischen, einer äthiopischen Sprache, bedeutet ADEFRA: Die Frau, die Mut zeigt..."

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat zur Information über die Geschichte von Afro-deutschen einen Themenschwerpunkt eingerichtet, in dem auch viele Aufsätze zur Rolle der schwarzen Frau in der deutschen Gesellschaft bereitgestellt werden.

Angela Davis zu Besuch in Berlin

Die afro-amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis war am 8. und 9. Januar zu Besuch auf der 10. Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Anlässlich des Besuchs hat die Tageszeitung "Junge Welt" ein Porträt (von WLOE Mitglied Ellen Diederich) und ein Interview mit der kalifornischen Professorin veröffentlicht. Angela Davis war eine Ikone der 68er Bewegung, nachdem sie 1970 des Mordes angeklagt und eingesperrt wurde. Eine internationale Protestaktion verhalf ihr nach zweijähriger Untersuchungshaft zum Freispruch.

Darüber sagt sie:
"Als ich im Gefängnis war, erfuhr ich, wie gewaltig die Bewegung war und wie viele Menschen weitergearbeitet haben, ohne daran zu denken, wie ausgebrannt sie waren. Oft, wenn ich anfange, mich total ausgebrannt zu fühlen, und denke, ich kann nicht weitermachen, dann denke ich an diese Tage und daran, daß ich ohne das heute hier nicht sein würde...".


Durch mehrere Deutschlandaufenthalte in den 70er und 60er Jahren ist Angela Davis der deutschen 68er Bewegung eng verbunden. Einige ihrer Bücher und Aufsätze, wie: „Materialien zur Rassenjustiz“ und „Rassismus und Sexismus“, sind auf deutsch erschienen. Eine Liste deutscher Bücher über die Bürgerrechtsbewegung gibt es unter.http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/black_power/black_012.html

Eine Biografie dieser bedeutenden Frau stellt das Internetlexikon Wikipedia zur Verfügung.



Foto: Arbeiterfotografie

Eine schillernde Persönlichkeit: May Ayim

Eine Gründerin der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland (ISD) war die Schriftstellerin und Wissenschaftlerin May Ayim. Nach einer schweren Kindheit im Heim und bei einer Pflegefamilie folgte das Studium der Pädagogik und die Veröffentlichung von Lyrikbänden und Büchern über die Geschichte von schwarzen deutschen Frauen. Ihre Bücher sind im Orlanda Frauenverlag erschienen und können auch dort bestellt werden.
http://www.orlanda.de/

Eine genauere Biografie und Links über die Frau, die viel zu früh freiwillig aus dem Leben schied, findet man hier: http://www.litlinks.it/a/ayim.htm

Im Jahr 2004 wurde der erste internationale, schwarze, deutsche Literaturpreis als der May Ayim Award ausgeschrieben. Eine Anthologie mit den Beiträgen der Gewinner ist ebenfalls im Orlanda Verlag erschienen.

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