women and life on earth bücherregal |
Der
Streit um den heißen Brei Centaurus Verlag,
2002. 160 Seiten, |
...In diesem Band sind Aufsätze zu unserem Umgang mit Ernährung versammelt, die unseren Blick auf die derzeitige ökologische Krise schärfen helfen, indem sie an die sozialpolitische Debatte zur Zeit der letzten Jahrhundertwende erinnern. Das ganze 19. Jahrhundert hindurch wurde die zunehmende Industrialisierung der Lebensmittelverarbeitung von Kritik begleitet, die jede der Neuerungen hinterfragte. Die damalige Frauenbewegung gegen den Alkoholkonsum und die Reformbewegungen um Max Bircher-Benner kritisieren die sozialen und kulturellen Auswirkungen des damaligen Wirtschaftswachstums als ökologische Fehlentwicklungen. Heute müssen wir unsere ökologischen Besorgnisse zu einem wesentlichen Teil auf falsche Ernährungsgewohnheiten zurückführen und unser problematisches Verhältnis zur Natur auf den Wandel unserer Ernährungskultur.
Was verloren gegangen ist, ist der süße Brei als eine Art Fast-Götterspeise, beliebt bei Unterirdischen so gut wie bei den Lebenden, und das "weibliche" Wissen darüber, daß Lebensmittel nicht nur ernähren, sondern auch vergiften können. Der heiße Brei der Alten führt uns zurück auf die Spuren einer verloren gegangenen "moralischen Ökonomie", auf die Zusammenhänge zwischen Geschlechterverhältnisse und ökologischem Bewußtsein.
aus dem Inhalt:
Der Streit um den heißen Brei - Getreideernährung und vergessene Zubereitungstechniken. Eine Debatte zur Zeit der letzten Jahrhundertwende / Die fürstlichen Mahlzeiten der Revolutionäre oder wie das Menue zur gutbürgerlichen Küche wurde / Alkoholfreie Speisehäuser, zünftige Zechgelage und moderner Trinkzwang. Zur Sozialgeschichte des Gaststättenwesens / Ökologische Vernunft im polynesischen Denken. Zur Debatte um die polynesischen Nahrungstabus.
Eine ausführliche Besprechung dieses Buches auf: userpage/fu-berlin.de/~garten
(Quelle: Verlagsinformationen)