Hallo und guten Tag! Wir grüßen Euch herzlich aus dem februarkalten Berlin! Unsere Themen sind diesmal:

Vortrag von Jean Grossholtz
Ende Januar war die US-amerikanische Aktivistin für globale Gerechtigkeit, Jean Grossholtz, auf Einladung von WLOE in Berlin, nachdem sie vom Weltsozialforum in Mumbai (Indien) zurückkehrt war. Veranstaltungen in Bonn, Köln und Berlin waren gut besucht, und Jean hatte eine Menge Informationen weiterzugeben- auf ihre unnachahmliche Art!

"Fünfundsiebzig Jahre, mehr als 30 Gefängnisaufenthalte wegen zivilen Ungehorsams und keine Scheu vor weiteren Repressalien: Jean Grossholtz, emeritierte Professorin und Begründerin des Instituts für Frauenstudien am Mt. Holyoke College, Massachusetts, bringt die Dinge auf den Punkt: „Alle für die Menschen wichtigen Bedürfnisse wurden nicht im Parlament sondern auf den Strassen erkämpft.“

Artikel von Anneliese Fikentscher in "Lokalberichte Köln" vom 5.1.04:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/reportage-2004/2004-01-27-koeln-bonn-jean-grossholtz-text.html

Fotos von Jeans Besuch in Bonn und Köln:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/reportage-2004/2004-01-27-koeln-bonn-jean-grossholtz.html

In Deutschland machte Jean unter anderem auf die Kampagne gegen HFCS (High Fructuose Corn Syrup) aufmerksam. Als Sprecherin des internationalen Frauen- Anti-Globalisierungsnetzwerkes "Diverse Women for Diversity" wies Grossholtz darauf hin, dass am HFCS, einem aus genetisch verändertem Mais hergestellten Zucker, der in hohem Maße süchtig und krank macht, weltweit die Konzerne Nestlé, Conagra, Unilever, Philipp Morris profitieren. In Deutschland gehört "Kraft Food" als Tochter von Philipp Morris dazu (u.a. Jacobs, Milka, Miracoli, Philadelphia).
http://www.womenandlife.org/WLOE-de/information/oekologie/ernaehrung/fructose.html

Wenige Tage vor dem Weltsozialforum fand das Weltwasserforum in Neu Delhi statt, an dem auch Jean Grossholtz teilgenommen hatte. Das dort gegründete Peoples World Water Movement warnt vor der fortschreitende Verknappung der Trinkwasserressourcen durch Privatisierung der weltweiten Wasserversorgung: "Wasser ist ein Menschenrecht" . Treibende Kräfte sind z.B. Coca Cola und Suez, in Deutschland ist der RWE- Konzern dabei, "das Erdöl des zweiten Jahrtausends" zu erschließen.
Auf unserer Website findet Ihr die übersetzte Erklärung des Peoples World Water Movement und mehr Hintergrundinformationen:
http://www.womenandlife.org/WLOE-de/information/oekologie/wasser/wasserforum.html

Antimilitaristische Aktionen
Die Vorbereitung für den 20. März (1. Jahrestag des Angriffs auf den Irak) laufen an:

In Yorkshire/ GB befindet sich die größte Spionageanlage der Welt: Menwith Hill, eines der wichtigsten Zentren für die US- Kriegsführung und Teil von Bush´s Star Wars- Programm zur Aufrüstung des Weltraums. Zusammen mit z.B. Bad Aibling in Bayern ist sie Teil des weltweiten Abhörsystems ECHELON
http://www.echelonwatch.org
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Geheimdienste/echelon-eu.html

Menwith Hill war 2001 für 24 Stunden von Greenpeace besetzt, bis 1998 gab es dort ein WoMenwith Hill- Frauencamp. Die letzte Frauenblockade fand im letzten Dezember dort statt:
www.taz.de/pt/2003/12/19/a0179.nf/text

Für die britische Friedensbewegung mobilisiert die CND (Campaign for Nuclear Disarmament) Yorkshire für eine Demonstration am 19.März: Block the base
http://www.cndyorks.gn.apc.org

In Deutschland ruft die Vereinigung der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) zum Protestmarsch zur US-Air-Base und Atomwaffenlager Ramstein in Rheinland-Pfalz auf. Stattfinden wird die Aktion am 20. März:
Mehr dazu: http://www.ippnw.de/Ramstein/appell.htm

Bundesweite Aktionen am 20. März:
http://www.friedenskooperative.de/tag-x.html

Ingrid Betancourt
Am 23. Februar jährt sich traurigerweise zum zweiten Mal die Entführung der grünen Präsidentschaftskandidatin Kolumbiens, Ingrid Betancourt. Sie ist zusammen mit Clara Rojas, ihrer Wahlkampfmanagerin, von den Guerillas der FARC gekidnappt worden, als sie auf dem Weg zu einer ländlichen Wahlkampf- Veranstaltung war.

Hintergründe der Entführung
http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20020428/2.html

Die Grünen weltweit drücken Zorn und Besorgnis darüber aus, daß die beiden Frauen nach zwei Jahren noch immer nicht freigelassen worden sind. Sie seien Hoffnungsträgerinnen für das von Korruption und Gewalt verwüstete Kolumbien gewesen. Entführungen und Lösegeld-Erpressungen gehören in dem lateinamerikanischen Land zum Alltag: zur Zeit befinden sich 3000 Menschen in den Händen von Kidnappern. Ein Großteil der Gewalt geht von regierungstreuen Paramilitärs aus. Anläßlich des Staatsbesuch des kolumbianischen Präsidenten Uribe in Deutschland am 12. Februar stellte amnesty international die Menschenrechtssituation des Landes in den Vordergrund.
http://www.ai-kolumbienkoordination.de

Es gibt eine Kampagne zur Freilassung von Ingrid Betancourt:
http://www.educweb.org/Ingrid/indexDe.htm


Filme und Bücher
Berlinale: Der diesjährige Friedensfilmpreis ging an Vinko Bresan (Kroatien) für "Die Zeugen"

http://www.friedensfilmpreis.de/main.htm

Am Internationalen Frauentag am 8.März wird der Film Texas-Kabul von Helga Reidemeister über politische Aktivistinnen auf vier Kontinenten auf arte zu sehen sein! Die Dokumentation wurde auf der diesjährigen Berlinale uraufgeführt. "Texas- Kabul" ist ein politisches Roadmovie, das sich auf eine Reise um die Welt begibt und dabei politisch engagierten Frauen begegnet. Eine gute Gelegenheit , diesen aktuellen Film anzuschauen: 8. März um 22.40 Uhr auf dem deutsch- französischen Kulturkanal arte!
http://www.arte-tv.com

Mehr Informationen zum Film Texas-Kabul beim Verleih:
http://www.basisfilm.de/texaskabul/TexasKabul.html

In eigener Sache möchten wir Euch noch auf Neuheiten in unserer Bibliothek hinweisen: Das (virtuelle) Regal "Frauen und Landwirtschaft" wurde rechtzeitig zum Frühling beispielweise durch ein Buch über Permakultur bereichert.

http://www.womenandlife.org/WLOE-de/ressourcen/buecher/buecher.html

Wer sich mehr über die Privatisierung der Wasserversorgung informieren möchte, kann zu einem aktuell erschienenen Buch greifen: "Das Wassermonopoly" von Lisa Stadler und Uwe Hoering, Rotpunkt- Verlag (November 2003)

Wir wünschen Euch und uns erfolgreiche Aktionen und ebenfalls Muße zum Filme gucken und Bücher lesen!


Rena Töpfer
Women and Life on Earth
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http://www.womenandlife.org
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