frauen und frieden

Europa



Friedensjournalismus statt Mediengewalt, aus Österreich


Widerstand gegen Militärbasen


Menwith Hill, Yorkshire

Menwith Hill

Die US-Basis in Yorkshire/ GB gilt als größtes Spionagezentrum der Welt. Was wie eine surreale Ansammlung überdimensionaler Golfbälle im nordenglischen Moor aussieht, verfolgt den Zweck, den weltweiten Datenverkehr nach bestimmten Schlüsselworten zu erfassen. Die Kontrolle umfasst politische und wirtschaftliche Spionage. Zusammen mit dem bayrischen Bad Aibling z.B. ist Menwith Hill ein Teil des weltweiten Abhörsystems Echelon, und wird auch als Basis für Pläne von Präsident Bush, den Weltraum militärisch aufzurüsten, gebraucht. Durch die neue Priorität von "Star Wars" in der Außenpolitik Bushs ist auch Menwith Hill wieder mehr ins Rampenlicht gerückt.
Im Jahr 2002 war Menwith Hill für 24 Stunden von Greenpeace besetzt.


http://www.echelonwatch.org
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Geheimdienste/echelon-eu.html


Menwith Hill Frauenfriedenscamp (Foto: Anne Lee)


Frauencamps "WoMenwith Hill"
In Deutschland wenig bekannt, hat der Protest gegen die "größte Abhöranlage der Welt" jedoch schon eine eindrucksvolle Geschichte. Seit 1993 etablierte Helen John, auf deren Initiative auch das bekannte Greenham Common Frauenfriedenscamp 1981 zurückging, ein monatliches Wochenendcamp nur für Frauen an der Nordwestseite der Basis, nahe am Haupteingang der US-Basis. Es gab häufige Verhaftungen wegen Sachbeschädigung, z.B. wurden Zäune eingeschnitten und Parolen angesprüht, auch die Blockaden der Zufahrtswege riefen nationale und internationale Medien auf den Plan. Als im Camp ein großes, stabiles Wohnmobil installiert wurde, um dem Winter die Stirn zu bieten, war die erste Räumung unausweichlich. Auf juristischem Wege wurde jedoch das Recht erstritten, außerhalb der Basis zu lagern. 1999 entschied ein Richter, daß die Frauen tagsüber ein alternatives Informationszentrum betreiben können, aber nicht übernachten dürften.

Eine detaillierte Geschichte der Frauencamps (auf Englisch)

Ein Interview mit Helen John vom April 2003

Im Moment gibt es trotzdem noch Übernachtungscamps an jedem 3. Wochenende im Monat, zuletzt im Dezember 2003.
Die Journalistin Ute Scheub berichtete:
http://www.taz.de/pt/2003/12/19/a0179.nf/text


Links und Aktionen:

"BLOCK(ED) THE BASE" ( Blockiert die Militärbasis)
Für die britische Friedensbewegung mobilisierte die CND (Campaign for Nuclear Disarmament) Yorkshire in diesem Jahr für eine Demonstration am 19.März 2004. Rund 200 Menschen blockierten drei der vier Tore, und behinderten damit massiv den Schichtwechsel. Es gab 29 Verhaftungen und 10 Anzeigen.
Mehr Informationen: http://www.blockthebase.org.uk/


Am 20. März 2004 jährte sich der Kriegsbeginn gegen den Irak. An diesem Tag gab es antimilitaristische Aktionen im ganzen Bundesgebiet!

In Deutschland rief die Vereinigung der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) zum Protestmarsch zur US-Air-Base und Atomwaffenlager Ramstein in Rheinland-Pfalz auf. Zu der Aktion am 20. März kamen 2000 Menschen!
Der Appell "Stillhalten ist tödlich"

Einen Bericht mit Auszügen aus den Redebeiträgen vom 20.03.04:
http://www.wsws.org/de/2004/mar2004/rams-m23_prn.html

Aktuelles:
http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/ (friedenspolitischer Ratschlag)

 

Frauensicherheitsrat (German Women´s Security Council)


http:// www.glow-boell.de

Nachhaltige Sicherheitspolitik braucht eine Genderperspektive!

Seit März 2003 gibt es ein bundesweites Netzwerk für feministische Friedens- und Sicherheitspolitik. Frauen aus Wissenschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen gründeten in Bonn den Frauensicherheitsrat.

http://www.glow-boell.de/home/content/d/network/take_action/frauenrat/Welcome/render_top

Ihr gemeinsames Credo lautet:
"Auf nationaler wie auf internationaler Ebene sind wir noch weit entfernt von der Umsetzung der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrates vom Oktober 2000. Diese fordert die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an friedenserhaltenden bzw. -schaffenden Maßnahmen."

Die UN-Resolution im Wortlaut (auf Englisch)
http://www.peacewomen.org

Thesenpapiere von Martina Reuter zur UN-Sicherheitspolitik als Download bei
http://www.glow-boell.de/home/content/d/about_us/Themen/11.September/Sicherheitsrat/Reuter/render_doc

Ein E-Mail-Forum zur UN-Resolution:
http://www.konfliktbearbeitung.net/?info=news&&pres=detail&uid=84

Der Frauensicherheitsrat stellt fest, daß die traditionelle Staatliche Außen- und Sicherheitspolitik noch immer eine Männerdomäne ist. Alternative Sichtweisen der internationalen Beziehungen fänden kaum Gehör, geschweige denn Eingang in die operative Politik. Diese nimmt Frauen vor allem als Opfer und passiv Leidende in kriegerischen Auseinandersetzungen wahr.
Ausgeblendet wird dabei, daß Frauen das Überleben der Gemeinschaft in Kriegs- und Nachkriegszeiten organisieren und durch ihre Arbeit den Hauptanteil am (Wieder-)Aufbau der Gesellschaft leisten. Ihre aktive Rolle in Friedensprozessen und Krisenprävention wird nicht wahrgenommen, und Frauen werden kaum oder gar nicht in offizielle Friedensverhandlungen und UN-Missionen einbezogen.

Daher sind die ZIELE des Frauensicherheitsrates:

  • Bündelung frauenpolitischer Kompetenz
  • Einbeziehung der Genderperspektive in die Außen- und Sicherheitspolitik
  • Impulse für die nationale Umsetzung der UN-Resolution 1325
  • Kritische Begleitung der Arbeit der Bundesregierung im UN-Sicherheitsrat
  • Verteidigung des Völkerrechts und Menschenrechtsstandards
  • Neudefinition des Sicherheitsbegriffs unter geschlechtsspezifischen Aspekten
  • Entwicklung eines geschlechtsspezifisch orientierten Kriterienkataloges für zivile Friedensmissionen
  • Sensibilität für und Unterstützung von Frauen in Krisenregionen

Die Expertinnen sind von einer zehnköpfigen Steuerungsgruppe vertreten.
Telefonisch ist der Frauensicherheitsrat erreichbar über das Feministische Institut der Heinrich-Böll-Stiftung: 030/285 34-122

Abonnement/Verteiler: info_frauensicherheitsrat-subscribe@yahoogroups.de

Hier findet sich ein Diskussionsforum zum Thema:
http://www.glow-boell.de/home/content/d/network/take_action/frauenrat/Welcome/render_top