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und frieden |
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Gila
Svirsky, aus Jerusalem, 31. Dezember 2004 |
Wir haben PartnerInnen
Liebe Freundinnen und Freunde,
In Israel hat man sich angewöhnt zu sagen: “Wir haben keinen Partner”, um auf die angebliche Weigerung der Palästinenser hinzuweisen, mit Israel Frieden zu schließen. Deshalb riefen wir einiges Kopfschütteln hervor, als wir am vergangenen Wochenende überall Zettel anklebten, auf denen es hieß: „Wir haben eine Partnerin“ ( in der hebräischen femininen Form „partnerit“). Ja, wir haben Friedenspartner, und das können sehr wohl Frauen sein.
Auf Anfrage schicken wir Euch den Originalzettel per Post. Bitte, übt schon mal, auf Hebräisch zu sagen „Yesh Partnerit“, damit Ihr Eure israelischen Freundinnen und Freunde informieren könnt …
Wir hatten ein wunderschönes Jahres-AbschlussTreffen in TelAviv: hunderte Frauen von den neun Mitgliedsorganisationen der „Coalition of Women for Peace“ kamen zusammen, um ein weiteres Jahr harter Arbeit und guter Energie zu feiern. Denjenigen, die nicht dabei sein konnten, legen wir die weiter unten folgende Zusammenfassung unserer Aktivitäten ans Herz.
Bitte besucht auch die InternetSeiten unserer Mitgliedsorganisationen, z.B.: http://www.batshalom.org/
Bat Shalom www.batshalom.org, Machsom Watch www.machsomwatch.org, New Profile www.newprofile.org.
Außerdem empfehlen wir Euch unsere neue Internetseite: www.coalitionofwomen.org auf Englisch, Hebräisch und Arabisch.
Wir wünschen allen unseren FreundInnen und PartnerInnen, Frauen und Männern, ein Neues Jahr in Frieden und Gerechtigkeit
Gila Svirsky
Coalition of Women for Peace
2004: Unsere wichtigsten Aktivitäten
Im Jahr 2004 hat die Coalition eine weites Spektrum von Maßnahmen eingesetzt – Aufklärung, Plakate, Straßentheater, öffentliche Veranstaltungen, Pressearbeit, Petitionen und Mobilisierung der internationen Gemeinschaft - , um innerhalb und außerhalb Israels für Frieden zu mobilisieren.
o Im Januar lieferte die Coalition mehrere Tonnen Baby-Nahrung nach Gaza und Nablus. Im Mai organisierten wir eine Dauermahnwache an dem Checkpoint am Eingang der Stadt Rafah, um gegen die verstärkte Gewalt der Israelischen Armee im Gazastreifen zu protestieren. In der Folge gab es überall in Israel Mahnwachen und eine Protestdemonstration an der Grenze zum Gazastreifen.
o Im Sommer organisierten Frauen der Coalition Spieoltage für 500 palästinensische Kinder, deren Dörfer von der Sicherheitswmauer durchschnitten werden. Im Herbst veranstalteten wir einen Tag der Olivenernte, um Palästinenser trotz der Abtrennung durch die Mauer und der Übergriffe durch Siedler bei der Ernte zu unterstützen.
o Die Coalition beteiligte sich an der Kampagne der Menschenrechtsorganisation Ta’ayush zum Schutz von 2.000 palästinensischen Höhlenbewohnern vor Vertreibung aus den Hügeln südlich von Hebron.
o Einen klaren Erfolg erzielten wir mit unserem Einsatz zugunsten einer Wiederaufnahme der Lebensmittellieferungen der UNRWA nach Gaza, die die Israelischen Armee im Gefolge eines bombenangriffs auf die Hafenstadt Ashdod gestoppt hatte. (An der diesbezüglichen Petition, für die die Coalition 7.000 Unterschriften sammelte, beteiligte sich übrigens auch der AK Israel/Palästina e.V.).
Die Coalition setzte sich wiederholt gegen den Bau der Sicherheitsmauer in ihrem aktuellen Verlauf ein. Zahlreiche Aktionen wurden zusammen mit israelischen Partnern, vier Demontration an der Mauer auch gemeinsam mit palästinensischen Frauen durchgeführt. Unser Einsatz stand unter dem Motto „Nicht in unserem Namen“. 1.500 Israelis folgten unseren Einladungen zur Besichtigung der Mauer. Die meisten hatten das Bauwerk noch nie gesehen, und viele waren so betroffen, dass sie uns weitere Teilnehmer schickten.
Zu Beginn des Jahres beteiligte sich die Coalition an dem Internationalen FrauenMenschenrechtsMarsch, bei dem sich 120 Frauen aus 14 Ländern über die Situation in Palästina und Israel informierten.
Wichtig war neben der Verstärkung unserer internationalen Kontakte auch der Brückenschlag zur Bewegung für soziale Gerechtigkeit. Im Dezember 2004 waren wir Ko-Sponsoren der stark besuchten „Armutskonferenz“ in Tel Aviv.
Als Teil der Frauenbewegung veranstalteten wir für die Mitarbeiter der Organisation B’Tselem ein Gendertraining, um sie für die Relevanz von enschenrechtsverletzungen speziell gegen Frauen zu sensibilisieren.
Neben neuen Kontakten durch die bereits erwähnten Informationsbesuche an der Mauer und anderen Aktivitäten richtete die Coalition ihr Augenmerk auf die Gemeinschaft der russisch sprechenden Einwanderer und ihrer Medien, in denen eine extrem rechtsgerichtete Politik vertreten wird. Es bahnte sich eine Zusammenarbeit mit 100 fortschrittlichen Frauen an, die aus Russland stammen und Russisch sprechen, und die eine fortschrittliche Stimme in ihrer Gemeinschaft sein wollen. Diese Frauen sind dabei, sich Zugang zu den russisch-sprachigen Medien zu verschaffen und direkten Einfluss auf ihre Gemeinschaft zu gewinnen.
Zur Unterstützung, Stärkung und Qualifizierung in den Mitgliedsorganisationen, deren jede ihre eigene Zielsetzung und Zielgruppe hat, unternahm die Coalition u.a. folgendes
Zum Jahresende gilt unser besonderer Dank unseren vielen Freiwilligen und ebenso unseren engagierten Mitarbeitern, sowie allen denjenigen FreundInnen, die unsere Arbeit finanziell unterstützt haben.
(hier folgt Aufzählung – z.B. auch Rosa Luxemburg-Stiftung)
Unser Wunsch für 2005:
Möge in diesem Jahr die „Coalition of Women for Peace“ entbehrlich werden.
(dt. Ulrike Vestring)