frauen und frieden

Zuhören statt Zuschlagen

Konstruktive Konfliktlösung mit Kindern

Ein Programm für Schulklassen und Gruppen

Das hier vorgestellte Programm: Konstruktive Konfliktlösung mit Kindern ist ein Trainingsprogramm für die Grund-schule ( 3./4. Klasse ) und Sekundarstufe I (5.- 8.Klasse), das präventiv konzipiert ist. Es ist angelehnt an das US - amerikanische Konzept "Childrens´ Creative Response to Conflict", das seit mehr als 20 Jahren an US- amerikanischen Schulen durchgeführt wird und von Jamie Walker auf Bedin-gungen in deutschen Schulen bearbeitet wurde.*) Ziel ist die Förderung von Kommunikations- und Konflikt-kompetenzen, die dazu beitragen sollen, daß Konflikte nicht wie gewohnt eskalieren, sondern fair, dialogisch gelöst werden: "Zuhören statt zuschlagen" lautet das Lernziel. Grundannahme des Programms ist, daß nicht der Konflikt an sich, sondern die fehlenden sozialen Kompetenzen zum konstruktiven Umgang mit dem Konflikt das Problem sind.

Schwerpunkte des Programms sind:

Förderung des Selbstwertgefühls

Kommunikation oder Zuhören und Verständnisbereitschaft

Kooperationsfähigkeit

Konfliktanalyse

Konstruktive und kreative Konfliktaustragung


Kontakt:

Seminarangebote
Lehrerkollegien, Schulklassen oder Gruppen, die Interesse an einem Seminarangebot haben, können sich wenden an:

Beate Roggenbuck, Dipl. Sozialpädagogin
Augustastr. 41
53173 Bonn
T: 0228/ 36 18 30
F: 0228/ 36 51 06



*) Walker, Jamie: Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Grundschule, Cornelsen 1995 Walker, Jamie: Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Sek I, Cornelsen 1995


Förderung des Selbstwertgefühls

Die Methode der konstruktiven Konfliktbearbeitung geht davon aus, daß jeder Mensch über Potentiale verfügt, liebevoll, kreativ und vernünftig zu sein und zur Unterstützung anderer bereit ist. Diese Potentiale sind mehr oder weniger ent-wickelt und sichtbar. Leider erleben viele Kinder und Jugendliche im Alltag nicht genug Förderung dieser positiven Potentiale, sondern erfahren Kritik, die vor allem heraushebt, was defizitär ist , sog. negative "Du - Botschaften", die wiederum das Selbstbild von Kindern negativ beeinflussen.
Der Baustein "Förderung des Selbstwert-gefühls" soll die positiven Potentiale der Kinder stärken und zum Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls beitragen.

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Kommunikation oder Zuhören und Verständnisbereitschaft

Fehlende oder mißlungene Kommunikation ist oft der Auslöser für Konflikte und Ärger. Um in Konfliktsituationen konstruktiv nach Lösungen suchen zu können, ist es wichtig, den Meinungs- und Gefühlsäußerungen der anderen verständnisvoll zuhören und sich in jemand anderes hineinversetzen zu können (Empathiefähigkeit). Im Baustein Kommunikation soll die Kunst der Empathie schrittweise geübt werden. Wichtig ist zu erkennen, daß andere anders denken, gewichten und empfinden und somit eine andere, eigene Wahrheit haben. Die Kinder lernen, daß man andere Einstellungen / anderes Verhalten ablehnen kann, ohne damit die ganze Person abzulehnen. Auch das Erfahren und das Benennen eigener Gefühle wird in diesem Baustein gefördert.

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Kooperationsfähigkeit

Das Lernziel der Kooperation/ Teamfähigkeit gewinnt auch in Schulen zunehmend an Bedeutung und wird durch Partnerarbeit, Gruppen- und Projektunterricht gefördert. Gleichwohl ist deutlich, daß der traditionelle Schulalltag und die Unterrichtsformen von Konkurrenz und nicht von Kooperation geprägt sind.
Im Baustein Kooperationsfähigkeit soll die Bereitschaft zu kooperativem Handeln unterstützt und ermutigt werden. Dabei soll die Erfahrung gegenseitiger Hilfe und Unterstützung gemacht werden sowie die Erfahrung, daß es sich lohnt und alle am Prozeß Beteiligten einen Gewinn daraus ziehen können. Voraussetzung für gelungene Zusammenarbeit ist die Bereitschaft zu gegenseitigem Interesse und gegenseitiger Akzeptanz, Kommunikation und Interesse am gemeinsamen Ziel.


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Konfliktanalyse

Die Fähigkeit, einen Konflikt zu erkennen und benennen zu können, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum konstruktiven Umgang mit Konflikten. Die Wahrnehmung von Konflikten und Störungen in einer Gruppe/ Klasse ist sehr unterschiedlich und beeinflußt von den jeweils eigenen Vorerfahrungen. In diesem Baustein soll es um die Schärfung der Wahrnehmung für potentielle Verletzungen/ Beleidigungen und um das Benennen von Konflikten im Klassenverband gehen.


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Konstruktive und kreative Konfliktaustragung

Während üblicherweise davon ausgegangen wird, daß es bei einem Konflikt Sieger und Verlierer geben muß, um ihn zu beenden, will das Konzept der konstruktiven Konfliktaustragung vermitteln, daß es Lösungsmöglichkeiten jenseits von Sieg und Niederlage gibt, sog. "win - win" Lösungen, die für beide Seiten befriedigend sind und es erlauben, daß keine Seite ihr Gesicht verliert. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. In dem letzten Baustein werden Übungen angeboten, die mögliche Wege zur konstruktiven Konfliktregelung zeigen. In Rollenspielen kann das Verhalten entsprechend geprobt werden, Vorbehalte und Fragen können ausgetauscht werden. Ideal verläuft eine konstruktive Konflikt-regelung, wenn beide Konfliktparteien bereit sind , sich auf einen gemeinsamen Prozeß einzulassen, in dem nicht die Person des anderen im Mittelpunkt steht, sondern das gemeinsam zu lösende Problem.

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