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Zuhören statt Zuschlagen Konstruktive Konfliktlösung mit Kindern Ein Programm für Schulklassen und Gruppen Das hier vorgestellte Programm: Konstruktive Konfliktlösung mit Kindern ist ein Trainingsprogramm für die Grund-schule ( 3./4. Klasse ) und Sekundarstufe I (5.- 8.Klasse), das präventiv konzipiert ist. Es ist angelehnt an das US - amerikanische Konzept "Childrens´ Creative Response to Conflict", das seit mehr als 20 Jahren an US- amerikanischen Schulen durchgeführt wird und von Jamie Walker auf Bedin-gungen in deutschen Schulen bearbeitet wurde.*) Ziel ist die Förderung von Kommunikations- und Konflikt-kompetenzen, die dazu beitragen sollen, daß Konflikte nicht wie gewohnt eskalieren, sondern fair, dialogisch gelöst werden: "Zuhören statt zuschlagen" lautet das Lernziel. Grundannahme des Programms ist, daß nicht der Konflikt an sich, sondern die fehlenden sozialen Kompetenzen zum konstruktiven Umgang mit dem Konflikt das Problem sind. Schwerpunkte des Programms sind: Förderung des Selbstwertgefühls Kommunikation oder Zuhören und Verständnisbereitschaft Konstruktive und kreative Konfliktaustragung Kontakt: Seminarangebote Beate Roggenbuck,
Dipl. Sozialpädagogin
Förderung des Selbstwertgefühls Die Methode der
konstruktiven Konfliktbearbeitung geht davon aus, daß jeder Mensch
über Potentiale verfügt, liebevoll, kreativ und vernünftig
zu sein und zur Unterstützung anderer bereit ist. Diese Potentiale
sind mehr oder weniger ent-wickelt und sichtbar. Leider erleben viele
Kinder und Jugendliche im Alltag nicht genug Förderung dieser positiven
Potentiale, sondern erfahren Kritik, die vor allem heraushebt, was defizitär
ist , sog. negative "Du - Botschaften", die wiederum das Selbstbild
von Kindern negativ beeinflussen. Kommunikation oder Zuhören und Verständnisbereitschaft Fehlende oder mißlungene
Kommunikation ist oft der Auslöser für Konflikte und Ärger. Um in Konfliktsituationen
konstruktiv nach Lösungen suchen zu können, ist es wichtig, den Meinungs-
und Gefühlsäußerungen der anderen verständnisvoll zuhören und sich in
jemand anderes hineinversetzen zu können (Empathiefähigkeit). Im Baustein
Kommunikation soll die Kunst der Empathie schrittweise geübt werden.
Wichtig ist zu erkennen, daß andere anders denken, gewichten und empfinden
und somit eine andere, eigene Wahrheit haben. Die Kinder lernen, daß
man andere Einstellungen / anderes Verhalten ablehnen kann, ohne damit
die ganze Person abzulehnen. Auch das Erfahren und das Benennen eigener
Gefühle wird in diesem Baustein gefördert. Das Lernziel der
Kooperation/ Teamfähigkeit gewinnt auch in Schulen zunehmend an
Bedeutung und wird durch Partnerarbeit, Gruppen- und Projektunterricht
gefördert. Gleichwohl ist deutlich, daß der traditionelle
Schulalltag und die Unterrichtsformen von Konkurrenz und nicht von Kooperation
geprägt sind.
Konfliktanalyse Die Fähigkeit, einen Konflikt zu erkennen und benennen zu können, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum konstruktiven Umgang mit Konflikten. Die Wahrnehmung von Konflikten und Störungen in einer Gruppe/ Klasse ist sehr unterschiedlich und beeinflußt von den jeweils eigenen Vorerfahrungen. In diesem Baustein soll es um die Schärfung der Wahrnehmung für potentielle Verletzungen/ Beleidigungen und um das Benennen von Konflikten im Klassenverband gehen.
Konstruktive und kreative Konfliktaustragung Während üblicherweise davon ausgegangen wird, daß es bei einem Konflikt Sieger und Verlierer geben muß, um ihn zu beenden, will das Konzept der konstruktiven Konfliktaustragung vermitteln, daß es Lösungsmöglichkeiten jenseits von Sieg und Niederlage gibt, sog. "win - win" Lösungen, die für beide Seiten befriedigend sind und es erlauben, daß keine Seite ihr Gesicht verliert. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. In dem letzten Baustein werden Übungen angeboten, die mögliche Wege zur konstruktiven Konfliktregelung zeigen. In Rollenspielen kann das Verhalten entsprechend geprobt werden, Vorbehalte und Fragen können ausgetauscht werden. Ideal verläuft eine konstruktive Konflikt-regelung, wenn beide Konfliktparteien bereit sind , sich auf einen gemeinsamen Prozeß einzulassen, in dem nicht die Person des anderen im Mittelpunkt steht, sondern das gemeinsam zu lösende Problem. |