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Frauen und Globalisierung |
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Geht
die Globalisierung zu Lasten von Frauen? "Frauen werden oft als Gewinner dieser Globalisierung dargestellt: es ist wahr, daß die Ausdehnung der Märkte, die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten den Frauen neue Chancen eröffnen, die traditionellen Rollen und die patriarchalische Kontrolle - begrenzt - in Frage stellen.(...) Aber auf der anderen Seite sind ungesicherte Arbeitsverhältnisse, eine Reduzierung der sozialen Absicherung, die Abdrängung der schwächsten Bevölkerungsteile auch die Konsequenzen aus dieser ökonomischen Globalisierung, die ganz besonders auf den Frauen lasten; sie kommen zu den Diskriminierungen hinzu, deren Opfer Frauen traditionell sind, und sie erklären sich zu einem guten Teil auch daraus." "Die Politik der strukturellen Anpassung, die Auswirkungen der Schulden der südlichen Länder wurden besonders belastend. Zum einen, weil die Ärmsten ihre ersten Opfer und viele der Ärmsten Frauen sind. (...) Zum anderen, weil diese Programme die öffentlichen Dienste in diesen Ländern zerstört haben, mit besonders verheerenden Auswirkungen auf die Bildung und die Gesundheitsversorgung, was sich besonders auf die Frauen auswirkt." Diese
Zitate stammen von Sophie
Zafari, Französische Koordination des Weltmarsches
der Frauen 2000
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Grundlage
für die neoliberale Globalisierung ist die Ausbeutung der Frau
Das
Frauennetz Attac zeigt auf, wie die neoliberale Globalisierung nur auf dem Rücken
der Frauen geschehen kann, indem sie als billige Arbeitskräfte benutzt
werden. So stellen sie in den Freihandelszonen und Billiglohnländern für
einen Hungerlohn Waren für den reichen Westen her oder verkaufen sogar
ihre Körper. Die Gewinne dieser globalen Prostitution belaufen sich auf
etwa 4 Mrd Dollar pro Jahr. Diese Entwicklung ist nur möglich durch die
herrschenden Geschlechterverhältnisse, die weltweit im Gedankengut verwurzelt
sind und durch die Globalisierung noch verschärft werden. Doch wird diese
Problematik aus dem Zentrum an den Rand gedrängt...
"Was tun
angesichts dieser Realitäten? Beinahe mag es zynisch klingen hier Geschlechtergleichheit
zu fordern. Muss die Kritik nicht viel tiefer gehen, das gesamte System in Frage
gestellt werden? Wie können die Krisen der Gegenwart, gerade für Frauen als
Chance genutzt werden Veränderungsprozesse anzustoßen und alternative Wege zu
entwickeln? (...)
Überall auf der Welt haben Frauen Alternativen entwickelt und Strukturen erfunden,
die Leben erhalten, Bedürfnisse anerkennen und befriedigen ohne »Mehrwert« schaffen
zu müssen und ohne »Kriege« um Ressourcen zu führen. Strukturen, die Menschen
zur Einsicht bringen, sorgsam miteinander und den Gütern, die uns allen gehören,
umzugehen. Das Frauennetz sorgt für Anerkennung, Verbreitung und Vernetzung
von Alternativen, die die Ökonomie als zentrales Veränderungsinstrument erkannt
haben."
siehe den
ganzen Bericht
Frauenarbeit:
Die Pfeiler der Globalisierung Photo:
auf dem Kongress in
Köln 2003 über die Privatisierung im Dienstleistungsbereich und die
Folgen für Frauen |
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"Deutschlands
neue Dienstmädchen: Ein Report über die weibliche Seite der
Globalisierung" (Die Zeit)
Frauenmorde
in Mexiko Gewinne
und Verluste sind ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt Heidi
Ambrosch schildert die Globalisierung
aus Frauensicht (Exzerpt einer Textsammlung im gleichnamigen
Buch von Ruth Klingebiel und Shalini Randiera, Dietz-Verlag, 1998)
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