Einführung
in die internationale Wasserproblematik
(aus
der Broschüre "People's March For Water" des People's
World Water Forum entnommen.) Erklärung der Peoples
World Water Movement (Weltweite Wasser- Bewegung von unten)
New Delhi, Indien
Januar 2004 Frauen
und Männer aus mehr als 60 Ländern kamen in Neu Delhi zusammen zum ersten
Peoples World Water Forum (Weltwasserforum von unten) im Januar 2004 und
bildeten das Peoples World Water Network (Weltwassernetzwerk der Menschen),
um den Diebstahl der Konzerne des Wassers der Welt zu stoppen.
Wir
sind eine deutliche Opposition gegen die Oligarchie des World Water Council
(Weltwasserrats) und stehen für demokratische Kontrolle; basisorientierte
Verfügung über die Wasserressourcen auf der Welt. Wir
haben uns verpflichtet mit Frauen und Männern in Gemeinden an der Basis
zu arbeiten, unter Beachtung der besonderen Auswirkungen der Weltwasserkrise
für Frauen. Wasser ist Leben: Indigene Perspektiven Angesischts dessen, dass Wasser die heilige Grundlage des Lebens ist, d.h.,
dass der Ozean, den Planeten Erde reguliert und zusammen hält. Wasserquellen
ernähren das Land, und alle lebendigen Organismen, einschließlich der
Menschen. Wasser
zirkuliert durch die Himmel und das Weltall; wir verpflichten uns das
Wasser und dessen wichtigen Beitrag zum Leben zu respektieren. Genau wie
Mutter Erde, haben Frauen eine ganz besondere Verantwortung bezüglich
Wasser. Wasser ist der Geist von Mutter Erde in physikalischer Form.
Wasser
zirkuliert im Himmel und im Raum; und wir verpflichten uns, den lebensnotwendigen
Wert des Wassers für das Leben anzuerkennen. Die
Wasserpolitik und -gesetzgebung muss Wasser als Quelle des Lebens schützen,
unter Anerkennung, Respekt und Erfüllung der traditionellen, indigenen
Gesetze und der Gesetze der Natur. Wir,
das PWWF Netzwerk, verpflichten uns für die Anerkennung dieser Heiligkeit
von Wasser für das Leben in seiner Ganzheit einzutreten und dafür zu arbeiten.
Wasserprivatisierung Wir
bestehen darauf, dass die Wasserdienstleistungen vom öffentlichen, nicht
vom privaten Sektor angeboten werden sollten. Wenn Dienstleistungen mit
Wasser erst einmal privatisiert sind, wird die Essenz des Lebens an sich
vom Markt definiert, der die Verteilung nach Kaufkraft bestimmt. Diejenigen,
die, die ansteigenden Wasserpreise bezahlen können, erhalten Zugang zum
Wasser, das sie brauchen. Denjenigen ohne Kaufkraft wird der Hahn abgedreht. Aus
diesen Gründen verpflichten wir uns zu einem Aktionsplan zu folgenden
Bereichen: Wasserkonzerne Aufbauend
auf erfolgversprechende, anhaltende und weitreichende Kampagnen, haben
wir uns verpflichtet auf nachhaltige basisorientierte Alternativen zu
setzen und eine weltweite Offensive gegen Suez und Coca Cola, die Hauptausbeuter
der globalen Wasserressourcen, zu starten. Weltbank Beunruhigt
über die negative Wirkung der Programme und Verfahrensweisen der Weltbank
zum Thema Wasser, werden wir den globalen und lokalen Widerstand gegen
marktabhängige Lösungen wie etwa Privatisierung koordinieren und wir werden
die Bank drängen öffentliche Wasserwerke zu unterstützen, die dem Menschen
das Recht auf Wasser unter bewährten Kriterien der Transparenz, Partizipation
und Rechenschaftspflicht garantieren. Öffentliche Finanzierung Wir
beabsichtigen, eine Kampagne zu starten, die für das Wasser als öffentliches
Gut wirbt, das von der Öffentlichkeit finanziert werden sollte. Wir unterstützen
die öffentliche Finanzierung von Wasserdienstleistungen durch Schuldenstreichung,
der prozentualen Kürzung von Militärausgaben und eine Umverteilung im
Steuersystem. Wir lehnen das gegenwärtige Finanzsystem, wie es im Camdessus-Bericht
beschrieben wird, und die Plünderung öffentlicher Gelder von transnationale
Konzerne ab. Wir
erklären außerdem unsere Solidarität mit den WasserarbeiterInnen in Delhi,
die gegen Suez und die Privatisierung von Wasserdienstleistungen in Indien
kämpfen; und wir unterstützen den Schutz des Ganges und das spirituelle
Erbe der Bevölkerung Indiens, das durch das Tehri Staudammprojekt bedroht
wird. Wir verpflichten uns diese Anliegen zu Hause gegenüber den Regierungen,
Parlamenten und WählerInnen in jedem Land vorzubringen. Grundwasserausbeutung Wir
sind gegen jeglichen konzerngeleiteten Grundwasserdiebstahl, der, von
Handelsabkommen legitimiert, Wasser bevorzugt von kleinen Gemeinden nimmt. Wir
rufen zu weitreichenderen Nachforschungen und Untersuchungen zum Thema
konzerngeleitete Grundwasserausbeutung auf und bauen Netzwerke, um diese
Erkenntnisse an betroffene Gemeinden weiter zu geben. Umleitungen und Staudämme Befreiungsbewegungen und verschiedene Studien, unter anderen von der World
Commission on Dams (Weltkommission für Staudämme), haben heraus gefunden,
dass Staudämme und Umleitungen (sogenannte "Verbindungen" von Flüssen)
vernichtende und unumkehrbare Auswirkungen auf das Ökosystem und die Menschen
haben.
Wir werden uns organisieren und Widerstand leisten, indem wir Parlamente zum Thema Wasser organisieren, öffentliche Anhörungen und Diskussionsrunden abhalten, um zu garantieren, dass Wasser, Flüsse, Seen, Ozeane und Kulturen unversehrt bleiben und, dass unser Grundrecht auf Wasser nicht verletzt wird. Wir werden nachhaltige Alternativen zum Thema Wasser und Energienutzung, so wie Mikrowasser-, Solar- und Windenergie, Wasserschutz und Sparmaßnahmen, ökologische Ernte- und Recyclingmethoden und Schmutzwasserbehandlung, fördern und ausüben. Ökologische und gemeindenbasierte Verwaltung Wir erkennen, dass die vorherrschenden Modelle für Entwicklung, Landwirtschaft und Wasserverwaltung nicht erneuerbar sind und uns geradezu in eine globale Wasserkrise stürzen. Wir verstehen außerdem, dass die Verantwortung für Wasserressourcen zu lokalen Gemeinden gehört. Gemeinden haben die Möglichkeit, die Pflicht und das Recht, nachhaltig zu wirtschaften. Wir wollen, dass diese globale Bewegung kleine Gemeinden auf der ganzen Welt das Recht gibt, örtlich angepasste Methoden für die Wasserverwaltung zu nutzen und wir wollen, dass diese Bewegung eine kulturelle Bindung und Verantwortlichkeit aufbaut, die einzige zukunftsfähige Lösung gegen die bevorstehende Krise. Wir werden anfangen, ein Netzwerk für Kommunikation zu erstellen, das letzten Endes jede Gemeinde auf der ganzen Welt erreichen kann. Dieses Netzwerk soll dazu dienen, einen Austausch an Informationen zur Durchsetzung an dezentralisierten, preiswerten und ökologisch sinnvollen Formen der Wasserverwaltung möglich zu machen. (Übersetzung WLOE, Februar 2004) Weitere
Links zu Wasser: RiverNet,
dem Portal für Lebendige Flüsse von ERN Das
European Rivers
Network (ERN) ist ein europäisches Informations- und Arbeitsnetzwerk
von Organisationen und Einzelpersonen für den Schutz der Flüsse... Ziel
von ERN ist es, Vereine und Organisationen zu vernetzen und die Kommunikation
zwischen diesen Organisationen zu verbessern (Umwelt- , Kultur-, Menschenrechts-
und Bildungsorganisationen) und Sensibilisierungskampagnen zugunsten lebendiger
Flüsse durchzuführen. ERN unterstützt das nachhaltige, vernünftige Management
von lebendigen Flüssen im Gegensatz zur Ausbeutung, Verschmutzung und
Degradation, die oft Folge des bisherigen Wasserbaues war. NAD
- Netzwerk Afrika Deutschland - Frauen und Wasser "Was
haben Wasser
und GATS miteinander zu tun? Meeresschutz:
In Nord- und Ostsee soll es bald Unterwassernaturschutzgebiete geben. Blaues
Gold: |