Klima und Papierverbrauch

Papier - globales Kulturgut und globales Problem

Einem Blatt Papier sieht man nicht an, aus welchem Holz es hergestellt ist, ob aus zertifizierter Waldwirtschaft, aus Plantagen oder aus illegalem Raubbau. Sichtbar ist aber die weltweite Zerstörung von Wäldern, zählbar ist der Verlust der Arten, spürbar auch bei uns der Klimawandel. Unser Papierverbrauch hinterlässt weltweit seine Spuren.

Die begrenzten weltweiten Ressourcen sind ungleich verteilt. Wir in Deutschland gehören zu den 20% der Menschen, die 80% aller verfügbaren Ressourcen der Erde beanspruchen. Unser zu hoher Papierkonsum ist dabei nur ein Beispiel von vielen.

Deutschland ist Spitzenreiter im Papierverbrauch. Es steht an erster Stelle in Europa und an vierter Stelle weltweit. Riesige Zellstoffplantagen zerstören schon heute die Natur und Lebensräume der Menschen in Ländern wie Brasilien, China oder Indonesien. Allein in den nächsten fünf Jahren will die Zellstoffindustrie weltweit ihre Produktion um mehr als 25 Millionen Tonnen erhöhen, was ein Wachstum um das Fünffache bedeutet.

Die urgewald-Studie „Banks, Pulp and People – a Primer on Upcoming International Pulp Projects“ (in engl. Sprache) gibt einen aktuellen Überblick über umstrittene internationale Zellstoffprojekte, die derzeit in Planung sind. Ziel der investigativen Recherchen ist, Entscheidungsträger, Banken und Öffentlichkeit zu informieren und zu warnen, bevor es zu Fehlinvestitionen und somit zu Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen kommt. Dafür liefert die Studie geeignete Tools und Empfehlungen, wie Banken verhindern können, Zellstofffirmen zu finanzieren, die Landrechte missachten, den Wald illegal roden, die lokale Bevölkerung vertreiben und durch Monokulturen den Wasserhaushalt schwerwiegend schädigen.

Mehr dazu bei Urgewald: http://www.urgewald.de

 

Greenpeace-Kampagne Urwaldschutz ist Klimaschutz

Die Urwälder unserer Erde sind von großer Bedeutung beim Klimawandel. Sie speichern nahezu die Hälfte des an Land gespeicherten Kohlenstoffs. Werden die Urwälder durch Holzeinschlag oder Brandrodung zerstört, werden Millionen Tonnen des Klima-Killers CO2 freigesetzt.

Ein Fünftel aller freigesetzten Treibhausgase stammen aus der Zerstörung und Degradierung der letzten Urwälder. Es ist dringend notwendig, die noch verbliebenen Urwälder zu schützen. Denn Urwaldschutz ist Klimaschutz!

Vier Fünftel der großen Urwälder unserer Erde sind bereits zerstört! Dazu trägt auch unser Konsum von Urwaldholz in Deutschland bei. Deutschland hat im Jahr 2006 rund 420.000 Kubikmeter tropisches Holz importiert. Meist landet es in Parkett, Gartenmöbeln, Bauholz, Sperrholzplatten, Fenstern und Türen.

Aber auch als edle Möbel, für Musikinstrumente oder im Schiffsbau wird Tropenholz eingesetzt. Dabei gibt es für fast alle Verwendungen Alternativen: Regionale Hölzer und Holzprodukte mit dem FSC-Siegel, das eine nachhaltige Waldbewirtschaftung garantiert.

Derzeit gibt es weder in Deutschland noch in der Europäischen Union ein Gesetz, dass den Besitz und den Handel von illegal geschlagenen Holz verbietet. Deutschland als Gastgeber für den UN-Urwaldgipfel im Mai 2008 muss sich für ein Urwaldschutzgesetz stark machen. Überall auf dem Markt ist Urwaldholz zu finden.

Greenpeace-Website Urwaldschutz ist Klimaschutz