women and life on earth bücherregal

 

Verwurzelt im Land der Olivenbäume
Eine Palästinenserin im Streit für den Frieden

Sumaya Farhat-Naser

Lenos-Verlag, Basel 2002.
270 Seiten.
Preis € 19,95.

Sumaya Farhat Naser wurde 1948 in Palästina geboren, dort besuchte sie die deutsche Schule Talitha Kumi. Nach dem Abitur ging sie zum naturwissenschaftlichen Studium nach Deutschland. In ihrem 1995 erschienenen Buch "Thymian und Steine" (erschienen 1995 im Lenos-Verlag) hat sie den ersten Teil ihres Lebensweges beschriebern, der von Anfang geprägt ist vom Nahost-Konflikt.

Dort, wo sie verwurzelt ist, im Land der Olivenbäume hat Sumaya es gelernt, steinige und schwierige Wege zu gehen. Vor allem den einen unerhört schwierigen Weg geht sie seit vielen Jahren mit der ihr eigenen selbstverständlichen Beharrlichkeit: den steinigen Weg zum Frieden. In ihrem neuen Buch legt sie darüber ein bewegendes Zeugnis ab.


Sumaya erzählt, wie es sich lebt im israelisch besetzten Palästina, mitten in der zweiten Intifada: "…in vier voneinander getrennten Gefängnissen … In jedem dieser Gefängnisse gibt es kleinere Gefängnisse, und darin sind Käfige und in den Käfigen kleinere Käfige."

In einem dieser Käfige, im Universitätsstädtchen Birseit bei Ramallah, lebt die ebenso gefühls- wie vernunftbegabte Frau, für die der Frieden trotz aller Rückschläge möglich bleibt. Dank ihrem Einsatz gibt es das Jerusalem Link, wo palästinensische und israelische Frauen miteinander reden. Sie zeigen einander die Verletzungen, die Besatzung und Widerstand auf beiden Seiten täglich neu verursachen. Wo allein der Gedanke an Versöhnung noch zu weh tut, begegnen die Frauen einander mit Respekt und Geduld, damit die Wunden heilen können. Sie glauben, dass Heilung möglich ist. Wenn sie recht behalten, werden sie eines Tages vom Frieden reden können.

Wie aber könnte ein Frieden ohne Gerechtigkeit von Dauer sein? Mit Frauen- und Studentengruppen in ihrem Heimatort Birzeit, aber auch mit palästinensischen Studenten in Deutschland erarbeitet die Biologieprofessorin Voraussetzungen eines gerechten Friedens: Menschenrechte und Demokratie, wozu für sie selbstverständlich auch die Gleichberechtigung der palästinensischen Frauen gehört.

Der steinige Weg zum Frieden - Sumaya Farhat-Naser, die Universitätsdozentin, Autorin und Friedensaktivistin ist zugleich Bäuerin. In ihren Büchern und Vorträgen kommt immer wieder ihre tiefe Liebe zu Palästina, ihrem Heimatland, zum Ausdruck. "Solange wir die Olivenbäume haben," zitiert sie ein palästinensisches Sprichwort, "solange brauchen wir nichts zu fürchten".

Ulrike Vestring, Arbeitskreis Israel/ Palästina e.V. Bonn