An der Diskussion nahmen ca. 70 TeilnehmerInnen teil. Auf dem Podium waren 5 Referentinnen aus Afghanistan, Palästina und Deutschland.
Der globalisierte Krieg
Als Auftakt und Einführung in das Thema haben wir den Film „Texas – Kabul“ in leicht gekürzter Form gezeigt. Dieser Film und der Kommentar der Friedensforscherin Ellen Diederich machten Folgendes deutlich:
Kriege im Zeitalter der Globalisierung werden mit allen Mitteln, auf allen Ebenen und gegen alle Ressourcen menschlichen Lebens geführt. Deshalb sind ihre Folgen unabsehbar und ein unkalkulierbares Risiko.
Im anschließenden Rundgespräch kamen Expertinnen zum Irak, zu Afghanistan, zum Kosovo und zu Palästina zu Wort. Sie tauschten ihre Erfahrungen im globalisierten Krieg aus und stellten sich Fragen aus dem Publikum.
In der Pause bot sich die Gelegenheit, anhand der von den Referentinnen ausgestellten Fotos und Poster Aspekte des globalisierten Krieges auch optisch wahrzunehmen und zu diskutieren.
Die Verantwortung der Frauen
Opfer, Beteiligte, Reparaturarbeiterinnen, Friedensaktivistinnen – so thematisierte Ellen Diederich die verschiedenen Rollen von Frauen im Krieg. (Siehe ihren Bericht hier.)
Die Referentinnen berichteten über die Ausprägungen dieser Rollen in ihren jeweiligen Ländern. Zusätzlich kam die Kongolesin Mumbu Mbuji-Bungi zu Wort. Sie sprach über die sexuelle Gewalt gegen Frauen als Kriegshandlung, die im zentralafrikanischen Bügerkrieg massenhaft und unvorstellbar brutal eingesetzt wird. In einer Publikumsrunde haben wir die Rollen von Frauen im Krieg kritisch reflektiert.
Zum Schluss diskutierten Referentinnen und Publikum die Frage: Was heißt Verantwortung? Was tun wir?
Im Wechsel zwischen Podium und Publikum wurden Beispiele von aktiver Frauen-Verantwortung zusammengetragen.
Insgesamt haben wir in diesem Forum nicht einfach Frauen aus Kriegsgebieten berichtend oder anklagend zu Wort kommen lassen. Wir haben die den Frauen im allgemeinen zugeschobenen Rollen als arme Opfer oder harmonieverpflichtete Friedensstifterinnen hinterfragt.
Die Schlussworte der Referentinnen und das von der Moderatorin zum Schluss verlesene Gedicht einer Exil-Afghanin führten das Podium zu einem nachdenklichen und doch vorsichtig optimistischen Ende: FrauenFriedensArbeit geschieht überall unter verschiedenen Bedingungen; die Betroffenen müssen selbst entscheiden. Frauen können und müssen einander jedoch unterstützen durch Information, Vernetzung und eigenes Handeln vor Ort.
31. Oktober 2004 Ulrike Vestring
Rückkehr.....
Meine Gedanken sind karg wie die Erde unter meinen Füßen.
Die Allee meiner Kindheit ist abgeholzt.
Der Himmel ist durstig. Nur in mir regnet es....
Ich drehe mich um, lächele ein Kind an ...
und murmele: ich habe nichts Süßes für dich.
Khaleda
Niazi Afghanistan / Deutschland