Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2007

Zum "Hiroshima- und Nagasaki-Tag" am 6. bzw. 9. August erinnern weltweit Opfer, Hinterbliebene und NGOs an den nunmehr 62. Jahrestag der Atombombenabwürfe von 1945. Atomare Abrüstung der Großmächte wäre der Weg, um glaubhaft gegen atomare Proliferation vorgehen zu können.

 

 



Das Ziel der Kampagne http://www.atomwaffenfrei.de und der "Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden): Eine Welt ohne Atomwaffen bis 2020!
Ein "Online-Lexikon" zu allem rund um Atomwaffen und deren Gefahren ist unter http://www.AtomwaffenA-Z.info eingerichtet.

Auch 2007 fanden zum Hiroshima-/Nagasakitag viele Veranstaltungen statt.

 

Hiroshimas Friedens-Mahnmal (Genbaku Dome)

Japan

Wir trauern um unser Beiratsmitglied und Freundin Satomi Oba:
Japan hat eine mutige Friedensaktivistin verloren.
Sie hat die Welt über Hiroshima und über die Gefahren der nuklearen Energie aufgeklärt.

Sechzig Jahre warten
Gerechtigkeit für die Überlebenden des japanischen Systems militärischer sexueller Sklaverei

"Verbrechen sexueller Natur wurden und werden in Kriegsgebieten weltweit gegen Frauen verübt. Sexuelle Gewalt, zumal Vergewaltigung, wird als Kriegswaffe genutzt – sie wird bewusst genutzt, um die Gegenseite zu demoralisieren und zu vernichten, und sie wird genutzt, um den Soldaten als Teil der Kriegsmaschinerie „Unterhaltung“ und „Kraftstoff“ zu bieten.

Jahrhunderte lang wurde Vergewaltigung zu Kriegszeiten als unvermeidliche Folge von Krieg aufgefasst. Selbst heute, in einer Zeit, in der das allgemeine Bewusstsein von Menschenrechten, insbesondere Frauenrechten, gewachsen ist, wird den Überlebenden sexueller Gewalt Wiedergutmachung großenteils verwehrt: Es existiert eine weitgehende Straflosigkeit für diese Verbrechen, Staaten versäumen, die Verbrechen aufzuklären, Verbrecher werden nicht bestraft, und den Opfern wird jede Form von Wiedergutmachung verweigert.

Das vielleicht eindrücklichste Beispiel des Verbrechens sexueller Sklaverei und der Verweigerung von Gerechtigkeit gegenüber den Opfern ist das System institutionalisierter sexueller Sklaverei, das die japanische kaiserliche Armee vor und während des Zweiten Weltkriegs verübte, sowie die anschließende Weigerung der japanischen Regierung, Verantwortung für dieses System zu übernehmen.
Bis zu 200 000 Frauen sollen in sexuelle Sklaverei gezwungen worden sein. Bekannt sind sie in beschönigender Weise als „Trostfrauen“, und sechzig Jahre danach wird ihnen immer noch Gerechtigkeit verweigert – sie fordern und warten immer noch auf vollständigeWiedergutmachung.

Mehr als 50 Jahre lang litten die Überlebenden unter physischer und geistiger gesundheitlicher Beeinträchtigung, Isolation, Scham und oft extremer Armut, bevor sie in den 1990er Jahren ihr Schweigen brachen. Seitdem haben sie und andere Menschenrechtsverteidiger eine weltweite Bewegung in Gang gesetzt, die fordert, dass Verbrechen sexueller Gewalt gesühnt werden, und die die Entwicklung des internationalen Rechts beeinflusst.

Gegenüber der rechtlichen Position, die von der japanischen Regierung vehement aufrecht erhalten wird, fasst dieser Bericht das überwältigende Beweismaterial zusammen, dass das System der „Trostfrauen“ das internationale Recht jener Zeit verletzte, darunter das Verbot von Sklaverei, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nach internationalem Recht hat ein Staat, der ein gravierendes Verbrechen begeht, eine rechtliche Verpflichtung, vollständige Reparationen zu leisten.

amnesty international fordert die japanische Regierung auf, volle Verantwortung für die Verbrechen gegen die „Trostfrauen“ zu übernehmen und den Überlebenden des Systems sexueller Sklaverei und ihren direkten Familienangehörigen vollständigeWiedergutmachung zukommen zu lassen, und zwar in Übereinstimmung mit internationalen Standards und in einer Weise, die für die Überlebenden selbst akzeptabel ist."

 

Amnesty International hat im Oktober 2005 den englischen Bericht "Still Waiting After 60 years: Justice for Survivors of Japan's Military Sexual Slavery System" veröffentlicht. Im Juni 2006 erschien die deutsche Übersetzung Sechzig Jahre warten. Gerechtigkeit für die Überlebenden des japanischen Systems militärischer sexueller Sklaverei. Das Problem der „Trostfrauen“, die während des Zweiten Weltkriegs von Japan in die Prostitution gezwungen wurden, ist weiterhin ungeklärt. Weder haben sie bislang eine angemessene offizielle Entschuldigung noch eine staatliche Entschädigung erhalten.

Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Slavery by Japan

VAWW-NET Japan (Violence Against Women in War-Network Japan)